Holcim und BirdLife setzen neue Massstäbe für Naturförderung in Zeiningen

26. März 2025

Holcim Schweiz und BirdLife setzen gemeinsam ein wegweisendes Naturförderprojekt in Zeiningen um. Auf einer Fläche von 67'000 Quadratmetern entstehen neue Lebensräume für Vögel und Amphibien. Auch die umliegenden Gemeinden profitieren, denn das Gebiet liegt im Einzugsbereich ihres Trinkwassers.

Mülligen – Bereits 2018 begannen Gespräche zwischen der Naturschutzorganisation BirdLife und Holcim Schweiz zur ökologischen Aufwertung der Kiesgrube “Chis” in Zeiningen. Ursprünglich war eine Rekultivierung nach gesetzlichen Standards vorgesehen. Durch die enge Zusammenarbeit mit BirdLife wurde das Potenzial für eine umfangreichere Naturförderung erkannt. Dank der Erweiterung der Trinkwasserschutzzonen konnte die geplante Fläche von 1,4 auf 6,7 Hektar vergrössert werden. Die gemeinsame Vision entstand in Zusammenarbeit von Holcim, BiM und unter Beizug von BirdLife Schweiz und Aargau. Die enge Zusammenarbeit in der Ausarbeitung, Umsetzung und anschliessend für den Unterhalt von Holcim und BirdLife setzt institutionell und ökologisch neue Massstäbe.

 

Vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen

«Wir reden hier von einem Gebiet, das das Potenzial hat, sich zu einem sogenannten Kerngebiet für die Biodiversität entwickeln zu können», sagt Martin Kradolfer, Geologe bei Holcim Schweiz. Von Kerngebieten wird im Zusammenhang mit der ökologischen Infrastruktur gesprochen. Diese wiederum gilt als Voraussetzung für den Erhalt unserer biologischen Lebensgrundlagen. «Geschaffen wird unter anderem ein Verbundsystem für Amphibien mit mindestens 3 Grossweihern mit dem zugehörigen, hochwertigen Landlebensraum. Strukturen wie Brachen, Hecken, Ast- und Steinhaufen, welche in BirdLife-Naturförderprojekten seit Jahren nach erprobten Mustern erfolgreich umgesetzt werden, steigern den ökologischen Wert des Gebietes für viele weitere Artengruppen», erklärt Kradolfer, der sich in der Materie nach vier Jahren intensiver Auseinandersetzung inzwischen sehr gut auskennt.

«Ein zentrales Element ist die extensive Beweidung mit robusten Rinderarten und allenfalls Kleinpferden», erklärt Lukas Merkelbach vom BiM. «Durch die Trittschäden in der Grasnarbe entstehen für unzählige Tierarten Lebensräume und Futterstellen. Ein gutes Beispiel für ein fruchtbares Miteinander von landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz. Im Weiteren ist die Kombination mit Ackerkulturen, die für Vögel und andere Nützlinge von grosser Bedeutung ist, bisher einzigartig in einem solchen Projekt. Haferstreifen, Buntbrachen, Sonnenblumen und die neuartige Bird&Life-Mischung mit vielen samentragenden Pflanzen wird viel Leben anlocken».

 

Natur erleben und verstehen

Das Projekt verbindet Naturschutz mit Naherholung und Umweltbildung. Spazierwege entlang der Naturoase und zwei Aussichtsplattformen ermöglichen Besucherinnen und Besuchern, die reiche Tierwelt zu beobachten, ohne sie zu stören. Gezielte Führungen, Umweltbildungsmassnahmen und Pflegeeinsätze von BirdLife und lokalen Partnern vermitteln Wissen zur Biodiversität und nachhaltigen Landnutzung.
 

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Mehr zu Biodiversität

Biodiversität bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde und umfasst drei wesentliche Ebenen: die genetische Vielfalt innerhalb von Arten, die Vielfalt der Arten selbst sowie die Vielfalt der Ökosysteme. Diese biologische Vielfalt ist entscheidend für die Stabilität und Funktionalität von Ökosystemen und liefert essentielle Leistungen wie Nahrung, sauberes Wasser und Klimaregulierung. In der Schweiz hat die Biodiversität seit 1900 deutlich abgenommen; etwa die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind heute bedroht. Der Bundesrat hat daher die Förderung der Biodiversität zu einem nationalen Ziel erklärt.

© BirdLife/Holcim Schweiz

Die Verantwortlichen von BirdLife und Holcim bei der Vertragsunterzeichnung: Markus Kasper, NV Möhlin; Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz; Thomas Lüthi, Präsident BirdLife Schweiz; Kathrin Hochuli, Co-Geschäftsführerin BirdLife Aargau; Martin Kradolfer, Leiter Rohstoffe und Planung NW-Schweiz Holcim; Lukas Merkelbach, MerNatur GmbH; Michael Keller, Regionenleiter NW-Schweiz Holcim; Marion Wegner-Hänggi, Gemeindeammann Wallbach; Nadine Feuerstein, Notarin

© Roger Furrer

Auf diesem Gelände in Zeiningen läuft das Projekt.

© Eduard Germann

Der Neuntöter benötigt Dornensträucher und viele Insekten als Nahrung. Er ist eine der Zielarten des Projektes.

© Markus Kasper

Die Feldlerche hat in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz stark abgenommen und die meisten Gegenden des Tieflandes verlassen. Im Melerfeld brütet der Vogel noch.

© Markus Kasper

Buntbrachen sind nur eine Massnahme zur Aufwertung des Kulturlandes.